Ja, hallo erst
mal, Holger hier, wir entschuldigen uns für die lange Stille. Es ist nicht so,
dass hier nichts passiert ist, eher das Gegenteil. Es ist viel passiert, nur
leider war nicht alles davon schön.
Sassi überraschte
uns mit der Nachricht, dass Steven und sie sich ein Haus in einem Vorort von Wellington
(Tawa) gekauft haben. Sie hatten zwar schon seit einer Weile den Markt
beobachtet, aber das kam dann für uns doch sehr überraschend. Sie sind auch
innerhalb von Tagen dort eingezogen. Xenia hatte ja im Oktober nochmal
Schulferien, ist dann für ein paar Tage zu Sassi gefahren und war damit der
erste Gast im neuen Haus. Schnell reifte auch der Plan, dass wir Weihnachten
dieses Jahr bei Sassi und Steven im neuen Haus feiern könnten.
Für Ende Oktober
stand der CQ WWDX SSB Contest an und wir hatten wieder ein Jugendteam
eingeladen. Am Ende gab es Zusagen von Alice – ZL2EM, Marek – OK1MV (aus Tschechien
der noch in Neuseeland unterwegs war), Alec – ZL1HAZ und Sam -ZL1SAM. Es war
ein langes Wochenende mit einem Feiertag am Montag. Daher musste niemand
bereits am Sonntag vor Contestende wieder weg.
Mit so viel
Jungvolk hier, hatte ich natürlich auch etwas Arbeit geplant und Gary -ZL2IFB
und Mike – ZL2MY kamen am Samstag zur Hilfe. Marek arbeitet in Europa als
Maststeiger für Telekom-Firmen. Das war natürlich ein Glücksfall für uns und
wir haben an diesem Wochenende den Rohrmast für Südamerika, Europa langer Weg
aufgestellt. Außerdem wurden viele Radials im 80 m 4 square verlegt und mit
Mutterboden abgedeckt. Anbei ein paar Bilder davon. Mir selber ging es hier
schon relativ schlecht und ich hatte ständig Magenprobleme mit starken
Schmerzen/Krämpfen.
Die Bedingungen
waren nicht so toll, aber die Kids haben sich gut verkauft. Ich muss hier mal
besonders die geringe Fehlerquote von nur 1.7 % hervorheben!!!
Call: ZM4T
Operator(s): OK1MV ZL1HAZ ZL1SAM ZL2EM ZL4YL ZL3IO
Station: ZM4T
Class: M/2 HP
QTH: Kiwi-DX-Lodge
Operating Time (hrs): 48
Summary:
Band QSOs
Zones Countries
------------------------------
160:
80: 333
27 54
40: 874
31 98
20: 478
30 86
15: 582
17 32
10: 33
6 5
------------------------------
Total: 2300
111 275 Total Score = 2,441,064
Im November
standen bei Xenia die Abiturprüfungen an. Sie war gut vorbereitet und hat ein
tolles Ergebnis hingelegt. Damit parallel liefen bereits die Bewerbungen für
die Unis. Xenia will Medizin studieren. Das geht in Neuseeland entweder in
Dunedin (Otago University) auf der Südinsel oder aber an der Auckland
University. Die Auswahl und Zulassung zum Medizinstudium erfolgt nach dem
ersten Jahr, in dem man entweder „health science“ oder „biomedical science“
studiert. Nur die Top 20% werden zum Medizinstudium zugelassen. Xenia möchte
lieber nach Auckland, schon wegen des wärmeren Wetters. Für „health science“ in Dunedin hatte sie bereits relativ schnell eine Studienzusage. Aber mit den
ersten Prüfungsergebnissen bekam sie auch die Zusage aus Auckland für
„biomedical science“. Zusätzlich gab es auch noch ein „High Achiever“
Stipendium von 20.000 NZ$ und damit sind die Studienkosten für das erste Jahr
schon mal gesichert. Als dann auch noch die Zusage für einen Platz im Wohnheim
Grafton Hall (Auckland University) kam, war alles perfekt.
Ende November
stand dann wieder der Telegrafieteil des CQ WWDX Contests an. Wir bekamen ein
gutes M/2 Team zusammen. Mit Ark, EI9KC kam sogar mal wieder ein neuer Operator
nach Hawke’s Bay. Die Bedingungen waren besser als zum SSB Teil und
dementsprechend war auch unser Ergebnis.
Call: ZM4T
Operator(s): EI9KC ZL2IFB ZL2MY ZL3IO ZL3TE ZL4YL
Station: ZM4T
Class: M/2 HP
QTH: Kiwi-DX-Lodge
Operating Time (hrs): 48
Summary:
Band QSOs
Zones Countries
------------------------------
160: 20 7 6
80: 705
26 59
40: 1937 33
116
20: 787
33 102
15: 1077 28
60
10: 341 16 17
------------------------------
Total: 4867 143
360 Total Score = 6,773,901
Was viele nicht
wissen oder bis vor Kurzem nicht wussten ist, dass ich Ende 2019 eine
Autoimmunkrankheit bekam. Sie heißt Dermatomyositis und dabei werden Haut und
Muskeln angegriffen/zerstört. Die Krankheit wurde zwar sehr schnell
diagnostiziert, aber schon im Januar 2019 konnte ich nicht mehr joggen und war
körperlich stark eingeschränkt und nicht mehr belastbar.
Für 2020 hatte ich
ein Sabbatical von 12 Monaten genehmigt bekommen und wollte etwas ruhiger
treten. Auch einige Zeit in Deutschland war geplant, um dort Spezialisten zu
konsultieren. In den letzten Monaten des Jahres 2019 hatte ich immer wieder
starke Magenschmerzen. Die Annahme war, dass diese von den Medikamenten
verursacht wurden.
Im Dezember
bekamen wir Besuch von Alexander, DL5LED. Er war einer der deutschen Teilnehmer
an dem internationalen YOTA Camp in Bulgarien. Er war dienstlich mehrere Wochen
auf einer Baustelle in Neukaledonien und hatte jetzt vier Wochen Urlaub für
Neuseeland geplant. Also hat er hier das neuseeländische ZL6YOTA verstärkt und
fleißig gefunkt. Als ambitionierter Kletterer und Bergsteiger konnte ich ihn für
mein Antennenprojekt nutzen. So haben wir eine 3 Element Yagi für 40 m
aufgebaut und auf dem neuen Mast installiert. Sie ist fest ausgerichtet nach Südamerika
/ Europa (langer Weg) und spielt sehr gut. Weihnachten kam und wir fuhren wie
geplant zu Sassi’s neuem Heim in Wellington, um dort zu feiern. In Wellington
brachten wir Alexander noch zur Fähre Richtung Südinsel. Er fuhr über
Christchurch weiter Richtung Mount Cook (Neuseelands höchster Berg), den er dann
auch erfolgreich bestiegen hat. Anfang Januar 2020 musste er dann zurück nach D.
Wir sind derweil
nach Weihnachten von Wellington aus für vier Tage nach Sydney geflogen. Hier
ging es mir zunehmend schlechter, sodass ich die meiste Zeit im Hotel blieb.
Zurück in Neuseeland sind wir wieder ins Krankenhaus und diesmal haben sie mich
gleich dabehalten. Ich wurde operiert und Teile meines Dünndarms wurden entfernt,
da dieser stark perforiert war. Die folgenden Versuche das Verdauungssystem
wieder zum Arbeiten zu bewegen schlugen fehl. Ich wurde intravenös ernährt,
verlor stark an Gewicht und Kraft und verfiel zusehends. Es gab weitere
Komplikationen. Magengeschwüre bildeten sich und eine weitere Operation war
notwendig, da es noch mehr perforierte Stellen im Dünndarm gab, die entfernt
werden mussten. Es gab über lange Zeit keine Verbesserung und selbst die Ärzte
hatten kaum noch Hoffnung.
Xenia hat dann
Ende Februar ihre Sachen gepackt und ist nach Auckland gefahren, um ihr Studium
anzufangen. Nach einer Woche der Eingewöhnung ging es dann auch recht heftig
los. Das Volumen an Stoff ist deutlich mehr als von der Schule gewöhnt und
selbst sie wurde gefordert.
Bei mir brachte der
Therapieversuch mit Immunoglobin Infusionen Erfolg. Innerhalb von Tagen
verbesserte sich meine Situation. Ich wurde wieder agiler und begann mit körperlicher
Aktivität. Wir sprechen hier vom Bewegen von Armen und Beinen. Dann fing auch mein
Verdauungssystem wieder an erste Flüssignahrung aufzunehmen und zu verarbeiten.
Wir sind inzwischen im März 2020 als es diese sichtbare Verbesserung gab. Über
den nächsten Monat wurde es täglich besser. Bald konnten wir mit fester Nahrung
anfangen. Durch die tägliche Physiotherapie wurde ich kräftiger und konnte
wieder aufstehen und mich mit Gehhilfen fortbewegen.
Neuseeland war
inzwischen auch im Lock Down Modus wegen Covid-19. Besuche im Krankenhaus waren
nicht mehr erlaubt. Im Krankenhaus selber bereitete man sich auf die ersten
Corona Patienten vor und wollte andere und besonders Risikopatienten aus dem
Krankenhaus rausbekommen. Zu Ostern durfte ich dann nach Hause. Xenia war
wieder zurück bei uns wegen des Lock Downs. Birgit arbeitete von zu Hause und
so konnten wir uns alle gut umeinander kümmern.
Meine Motivation
war/ist positiv und ich bin sehr aktiv im Garten, was sich positiv auf meine
Beweglichkeit und Kraft auswirkt. Mir geht es praktisch täglich etwas besser.
Natürlich wurde
auch die Funkstation sofort wieder in Betrieb genommen. Gott sei Dank spielten
Antennen und Technik und erlaubten sofort flotten Funkbetrieb.
Nach gut einem
Monat wieder zu Hause, ist unter anderem der Gemüsegarten umgebaut! Die alten Hochbeete
aus Paletten sind entsorgt und ersetzt durch kleinere Hochbeete, bestehend aus
klappbaren Stapelrahmen für Europaletten.
Unser polnischer Kollege Adrian hat viel bei den körperlich
anstrengenden Arbeiten geholfen. Danke nochmal! Jetzt geht es in kleinen
Schritten weiter mit dem Auspflanzen von Büschen und Bäumen. So sind bereits in
der letzten Woche etwa 20 Säulenwacholder (Zedern) und Redwoods (Sequoias!) in
die Erde gekommen. Etwa die gleiche Anzahl wartet hier noch auf ihre
Verarbeitung.
Xenia ist seit
letzter Woche auch wieder in Auckland. Da es in Neuseeland kaum noch Corona
Kranke und so gut wie keine neuen Fälle gibt, sind die Einschränkungen
gelockert und man kann sich wieder frei bewegen. Auch Adrian ist ausgezogen und
so sind jetzt nur noch wir zwei in dem großen Haus. Jetzt hoffen wir auf
weiteren Fortschritt bei mir. Ich muss noch mehr zunehmen und wieder Muskeln
aufbauen. Wir sind bereits bei 54 kg, was ein guter Fortschritt ist, denn ich
war runter auf nur noch 45 kg Gewicht! Aber bei meiner Größe sehe ich immer
noch aus wie Haut und Knochen. Wenn alles gut geht, kann ich im Juli nochmal
operiert werden und sie fügen Dünn- und Dickdarm wieder zusammen.
Kurzfristig habe ich
Contestpläne und will am letzten Maiwochenende bei einem 48 Stunden CW Contest
(CQ WPX CW) mitmachen. Mal sehen, wie ich das durchhalte.
Bis auf bald, Eure HanneBergers
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