Saturday 1 December 2018

Auf der Vogelinsel

Am 21.Oktober 2018 hieß unser Ziel Kapiti Island. Wir hatten Glück und mussten nicht ganz so früh raus, da unsere Tour erst kurz nach 9 Uhr morgens losgehen sollte, daher klingelten die Wecker in Wellington erst gegen 6.30 Uhr. Das Wetter war vielversprechend, nicht kalt, aber aufgrund der Wolkendecke auch nicht heiß. Eine Tour nach Kapiti Island muss man im voraus buchen (es gibt auch ein jährliches Besucherlimit). Eine Reihe von Anbietern sind zugelassen und organisieren ebenfalls die Genehmigungen vom Department of Conservation (Naturschutzbehörde). Am Abend vorher waren wir noch etwas nervös, ob es auch stattfinden würde, da das Wetter eben doch sehr wechselhaft war, aber am frühen Morgen kam dann das finale OK und wir starteten durch. Kapiti Island ist ca. 20km2 groß und liegt etwa 8 km vor der südlichen Westküste der neuseeländischen Nordinsel. Nach der Autotour nach Paraparaumu wurden wir mit einem Motorboot auf die Insel übergesetzt. Das ging überraschend schnell und dauerte keine 10min. Auf der Insel angekommen wurden wir zunächst über die Geschichte und die Flora und Fauna, sowie die vorhandenen Wanderwege informiert. Als erstes siedelten ab 1700 die Maori vom Stamme der Ngati Toa unter ihrem Führer Te Rauparaha auf der Insel und wir hatten das Glück einen seiner Nachfahren als Guide zu haben. Danach entdeckten die weißen Siedler die der Insel nahegelegenen Brutgebiete vieler Wale, was sich aber als eher nachteilig für die Wale herausstellte, das sie (bzw.  ihr Tran) nunmehr als Ausgangsstoff für Öl genutzt wurden. Überhaupt erging es der Insel wie so vielen anderen Teilen Neuseelands und das originale Buschland wurde brandgerodet und musste Platz machen für die Schafzucht. Interessanterweise erkannten kluge Leute bereits um 1870 das erhaltenswerte Potential der Insel und so wurde sie bereits im Jahr 1897 ein Vogelschutzgebiet. Auch die Natur erholte sich wieder und heute ist die Insel fast vollständig mit Vegetation überzogen, indem sich alle möglichen Vogelarten (sogar Kiwis) so richtig wohl fühlen. Man schaffte es, Kapiti komplett von importierten Säugetieren zu befreien, was insbesondere bei Opossums und Ratten nicht ganz leicht ist.  Wir hatten nur eine Tagestour gebucht, aber interessanter ist bestimmt eine Übernachtung, da man dann eine große Chance hat die nachtaktiven Kiwis in ihrem natürlichem Lebensraum zu erleben. Vielleicht kommen wir ja wieder. Nach all den Informationen, machten wir uns auf den steileren der beiden Wanderwege, die zum 520m hohen Gipfel führten. Der Plan war gut, da die meisten den anderen Besucher den bequemeren Weg vorzogen und wir somit mehr Ruhe zur Vogelbeobachtung hatten. Auf dem Gipfel hatte man einen tollen Ausblick über die Insel bis hinüber zum Festland. Ab und zu erlaubten die Wolken den Durchblick. Runter ging es dann auf dem anderen Weg und wir sagen zahlreiche Saddlebacks, Bellbirds, Stichbirds, Kererus, Wekas, Kakas, Tuis und viele andere Vögel, die wir sonst nicht oder nur selten zu Gesicht bekommen. Ein altes Farmhaus schauten wir uns noch an und dann ging es auch leider schon wieder zurück mit dem Boot. Am Nachmittag hingen wir noch alle bei Sassi und Steven ab und bereiteten uns auf unsere Abreise am nächsten Tag vor. Was wir dann auf der Rückreise gesehen haben, erzähle ich Euch beim nächsten Mal. Bis dahin, viel Spaß beim Türchen aufmachen im Adventskalender. 
Eure HanneBergers

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