Sunday 11 September 2016

Südamerika Abenteuer Teil 4 - Nasca und seine Linien


Nach den eindrucksvollen Erlebnissen in und um Cusco herum, ging es nach einem kurzen Zwischenstopp in Lima, durch die Wüste weiter in Richtung Nasca. In Nasca sind die mysteriösen Linien (im Fachjargon auch Geoglyphen genannt) beheimatet und diese wollten wir uns auch unbedingt ansehen. Vor der Reise hatten wir uns auch über die Umgebung von Nasca informiert und stießen dabei auf die Ballestas Inseln. Diese werden auch scherzhaft Galapagos Inseln für Arme genannt, was uns aufhorchen ließ. Auf dem Weg nach Nasca, machten wir daher einen Zwischenstopp in Paracas. Voller Erwartung stachen wir mit einem kleinen Schnellboot und vielen anderen Touristen, darunter auch zwei Neuseeländern aus Auckland, in See. Neben vielen Tausend Vögeln, u.a. Pinguine und Pelikane, kann man auch Seelöwen beobachten. Je näher man den Inseln kommt, umso mehr steigt der Lärmpegel und die Chance  ein kleines Vogelsouvenir (Guano) mitzubekommen, gratis :) Es ist spektakulär und der Ausflug lohnt sich auf jeden Fall. Hier begegnet man auch schon der ersten Geoglyphe. Auf dem Weg zu den Inseln ist im Sand so etwas wie ein Kerzenleuchter zu entdecken. Man vermutet darin einen alten Orientierungspunkt für Seeleute, aber keiner weiß es genau. Von Paracas ging es mit dem Bus weiter nach Nasca. Dabei kamen wir durch Ica und durch die Oase von Huacachina. Wie schon erwähnt beginnt kurz hinter Lima eine relativ trostlose steinige Wüste, in der nichts von alleine wächst. Hier regnet es fast nie. So ist es um so angenehmer an den Sanddünen und den Palmen von Huacachina vorbeizufahren, die einen interessanten farblichen Kontrast zur sonstigen Einöde darstellen. Gespeist wird das ganze von einem unterirdischen Andenfluss. Die Touristen kommen vor allen Dingen wegen der hohen Sanddünen, die mit 100m Höhe zu den höchsten des Landes zählen. Dann geht es mit Buggies den ganzen Tag auf "Sandralleys" und zum Sandboarding. Unser Interesse galt aber zunächst nur den Geoglyphen in Nasca und so hofften wir auf gutes Wetter mit guter Sicht. Gleich am nächsten Morgen ging es in Richtung Flughafen. Bereits in Lima auf der Busstation begegneten wir einer Schar junger hübscher Mädchen, die in Südamerika von einer Misswahl Veranstaltung zur nächsten reisten. Sie alle trugen Schärpen und sprachen ein tadelloses Spanisch. Auch Deutschland war vertreten. Wir hatten ein längeres Gespräch mit dem Fotografen der Truppe. Als wir dann in Nasca auf dem kleinen Ausflugs-Flughafen warteten, waren sie wiederum das Zentrum des Geschehens, denn sie waren einfach nicht zu übersehen. Unser Rundflug war phantastisch. Ein Pilot, ein Co-Pilot (es ist mittlerweile Vorschrift mit 2 Mann Besatzung zu fliegen) und 5 bis 6 Passagiere passten in dieses Flugzeug. Selbst ohne die Geoglyphen war es das Geld wert. Die ganze Gegend ist von diesen Linen und geometrischen Figuren durchzogen. An und zu stößt man dann auf ein kunstvolleres Gebilde. Der normale Rundflug umfasst 12 dieser kunstvollen Figuren. Eine dreizehnte gab es dann noch als Zusatz. Wir waren begeistert. Ich habe noch ein paar Fotos hier im Blog veröffentlicht. Der Hotelbesitzer überredete uns dann noch an so einer Sandralley teilzunehmen. Wir waren zunächst skeptisch, aber da auch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten mit Teil der Tour waren, willigten wir ein. Eine absolute richtige Entscheidung. Ich war ehrlich überrascht wieviel Nasca zu bieten hat. Überall finden sich Überreste vergangener Zivilisationen. Von Aquädukten, über Pyramiden bis hin zu Friedhöfen. Die Tour führte uns erst zum Aquädukt von Cantalloc, danach ging es zu den bis zu 30m hohen Pyramiden von Cahuachi und zu den alten Nasca Gräbern (leider nicht den von Chauchilla, aber dennoch mit vielen Knochen und Schädeln). Den Höhepunkt bildete dann aber doch die Sandralley und das Sandboarding. Es war wie Achterbahnfahren und wie Snowboarding. Danach hatten wir in jeder kleinsten Ritze Sand. Das nächste Mal erzähle ich Euch dann kurz von Lima bevor es zu den Wasserfällen ins Dreiländereck von Iguacu geht. Bis dahin, bleibt gesund und gespannt. Eure HanneBergers



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