Saturday 14 April 2012

Ab in den Norden, der Sonne hinterher

Zu Ostern war es endlich wieder so weit. Ein verlängertes Wochenende war in Sicht, was die Familie HanneBerger automatisch zum verreisen und entdecken zwingt. Dieses Mal stand das Ziel eindeutig fest. Da wir es bislang noch niemals nach Coromandel geschafft hatten, es da aber soooo schön sein soll, war die Tour schnell geplant und los ging es am Freitag morgen nach einer sehr regenreichen Woche in Richtung besagter Halbinsel. Coromandel liegt nur 55km östlich von Auckland auf der Nordinsel von Neuseeland. Die Halbinsel erstreckt sich auf eine Länge von 85km, ist an seiner breitesten Stelle 40km breit und war früher Schauplatz für Goldminen und holzverarbeitende Industrie. Heute findet man überwiegend Touristen und erholungssuchende Auckländer dort. Das Rückgrat der Halbinsel stellt eine 900m hohe Bergkette dar, die zu weiten Teilen noch mit wunderschönen ursprünglichen Regenwald überzogen ist. Auf der Ostseite findet man darüberhinaus auch noch beeindruckende Strände, Thermalquellen und Höhlen. Unser erstes Ziel waren die Wanderwege und die Minenüberreste in der Karangahake Schlucht. Sie befindet sich an der Straße 2 zwischen den Orten Paeroa und Waihi. Es gibt da jede Menge Überbleibsel des Goldrausches von 1875 zu entdecken, wie Minengänge, Erz-Zerkleinerungsanlagen (Batteries), Eisenbahnstrecken (Goldfields Railway) und schier endlose Tunnel. Mit großen Zerstampferanlagen wurden das goldhaltige Erz zu Pulver zermalmt und das Gold extrahiert. Dieses Verfahren war aber recht ineffizient. Mit dem Cyanid Prozess, der 1889 in Karangahake ausprobiert wurde, stiegen die Erträge, denn wenn Cyanid dem Pulver hinzugefügt wird, führt es dazu, dass Gold und Silber sich herauslösen und man mehr davon extrahieren kann (90% bei Gold und 50% bei Silber). Normalerweise leben heute auf Coromandel nur ca. 42.000 Menschen und es gibt nur fünf Orte, die mehr als 1000 Einwohner zählen, wobei Thames als einziger Ort es auf über 5000 schafft. Zur Zeit des Goldrausches lebten ca. 18.000 Menschen allein in Thames. Nachdem wir alle Wege erwandert hatten, na ja so gut wie alle, ging die Entdeckungstour weiter in Richtung Norden. Da es bereits später Nachmittag war, kamen nur noch Naturschönheiten zu Besichtigungszwecken in Frage. Tatsächlich haben es auch hie und da ein paar Kauri-Bäume geschafft, dem damaligen Abholzungswahn zu entgehen (man vermutet, dass der Goldrausch daran "schuld" sein könnte) und sind noch heute in voller Pracht zu bestaunen. So ging es also in den Kauri Grove, zum Square Kauri (Kauri-Riese in eckiger Form) und zu einem Wasserfall, um den erlebnisreichen Tag zu beschließen und meinen Ruf als "tree hugger" zu untermauern. An einer Stelle waren zwei Kauris vor Urzeiten zusammengewachsen, so dass es nun so aussah, wie siamesische Zwillinge. Was wir dann in den folgenden Tagen noch entdeckten und ob wir auch Ostereier finden konnten, das enthülle ich dann im nächsten Posting, wenn es uns in die Stadt Coromandel führen wird. Bis dahin, seid alle nett gegrüßt. Eure HanneBergers

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