Sunday 22 November 2009

Auf der Schulversammlung

Die Erkenntnis, dass Neuseeland sehr viele Gemeinsamkeiten mit weiten Teilen der USA hat, ist nicht neu, aber wurde dennoch letzten Freitag wieder verstärkt. Dabei beziehen sich die Gemeinsamkeiten nicht nur auf das Äußerliche, sondern auch auf die Sitten und Gebräuche. Aber bitte versteht mich nicht falsch, selbstverständlich gibt es auch noch zahlreiche Unterschiede (z.B. Links- und Rechtsverkehr), die die beiden Länder so einzigartig machen. Doch zurück zum bewussten Freitag. Ich hatte gerade das X abgeliefert in ihrem Gebäudeteil (sie besteht immer noch auf persönliches Eskortieren, obwohl sie den Weg vom Parkplatz locker finden würde), da fiel mir wieder auf, dass zahlreiche Eltern sich zum Auditorium begaben, und dass viele der Kinder gelbe Sachen anhatten (dabei ist die Schuluniform rot). Auf diese Weise ermutigt, schloss ich mich ihnen an und wurde somit Zeuge der wöchentlichen "Assembly" - der Schulversammlung. Diese Veranstaltung hat feste Regeln in ihrem Ablauf. So wird nach dem Einmarsch der Schüler, der Begrüßung und nach dem Absingen der Nationalhymne (diese wird zweisprachig gesungen - allerdings nur eine Strophe - und klingt sehr gut), eine Belobigungs-Session abgehalten. Dabei werden der Direktion vorher immer Listen mit herausragenden Leistungen aus den einzelnen Klassen und Fächern zugespielt. Die Kinder werden dann belobigt und dürfen aufstehen, oder sogar auf die Bühne kommen. Sowohl die Kinder als auch die Eltern sind superstolz darauf. Neid gibt es fast gar nicht (das würde ich sogar verallgemeinern wollen). Was gibt es Motivierenderes als ein Lob vor versammelter Mannschaft und das kann man jeden Freitag haben, wenn man sich anstrengt. Meiner Meinung nach wird in Deutschland, nicht nur in der Schule, zu wenig gelobt. Aber egal, danach gab es das Verlesen von Sportergebnissen, das Willkommenheißen neuer Schüler in der Schule, das Verabschieden von Schülern und einiges mehr. Zwischendurch wurde gesungen z.T. Weihnachtslieder, aber auch Lieder kirchlichen Inhalts. Dann wurde aufgelöst, warum so viele Kinder in gelb zu sehen waren. Die Schulen haben oft, wie von Harry Potter bekannt, eine Haus-Zuordnung, die durch eine Farbe repräsentiert wird. Und am Freitag gab es noch eine Performance des gelben Hauses. Da wurde auch wieder kräftig gesungen und die Kinder hatten einen Riesenspaß. Also alles in Allem, sehr unterhaltsam. Ich werde bestimmt mal wieder teilnehmen. Übrigens Ixi wurde auch Willkommen geheißen und sogar schon belobigt für gute Leistungen in Mathe (Principals Award - das klebt jetzt bei ihr am Schrank. Leider waren zu diesen Versammlungen ihre Eltern nicht dabei :O )
Da muss man natürlich wieder eine Lanze für das deutsche Schulsystem brechen, denn obwohl vielleicht wenig gelobt wird, stofflich sind wir (in Deutschland) durchaus weit vorn. Das merkt auch Saskia sehr oft. So fängt man hier beispielsweise mit Fremdsprachen erst im Jahr 9 an, was m.E. nach schon sehr spät ist. Das Wochenende haben wir wieder mit Kisten-auspacken verbracht und wild alles von einem zum anderen Ort verschleppt, aber es ist durchaus Land in Sicht und es ist auch schon recht gemütlich bei uns. Ein Auto kann schon fast wieder in der Garage parken. Zur visuellen und linguistischen Erbauung gebe ich Euch heute wieder zwei weitere Lektionen: "Japanisch für Anfänger" mit. Aus Mangel an extra-ordinären Ereignissen illustriere ich dieses Posting mit zwei Fotos von unserer Herberge und der dahinführenden Zufahrt. Das nächste Mal erzähle ich Euch dann von einer witzigen (oder vielleicht kuriosen) Vorfahrtsregel, die es hier gibt. Beste Grüße einstweilen an Euch alle
Eure HanneBergers :)
P.S. Der Amateurfunk-Lehrgang mit Prüfung ist übrigens aus Mangel an Beteiligung leider ausgefallen. Also zumindest Saskia war sehr erleichtert. Aber wir bleiben auf jeden Fall dran ;-)

1 comment:

  1. Liebe Hannebergers,

    endlich Neuigkeiten! Vielen Dank dafür. Auch die Japanisch-Lektionen waren wieder interessant. Bilde ich es mir ein oder hat Sassi schon einen leichten Slang im Deutschen?

    Bei uns gibt es soweit nichts Neues. Der November bringt leider nur die Viren ins Haus. Bei mir im Büro ist sogar die Schweinegrippe angekommen. Naja, was uns nicht umbringt....

    Seit zwei Wochen haben wir nun unser neues Auto. Andreas hat jetzt immer den Witz auf seiner Seite. Seine Kollegen empfehlen ihm nun immer, wenn er ein neues Auto wolle, doch nach Italien zu fahren.

    Lilly testet gerade ihre Skier im Wohnzimmer, ob auch noch alles passt. Sie zählt die Tage, bis wir ins Ösiland fahren.

    Was macht Deine Jobsuche, Birgit?

    Herzliche Grüße
    von den Russen

    ReplyDelete