Sunday 28 February 2021

Einmal Südinsel und zurück

Ihr Lieben, das Jahr 2020 war ja spürbar und unvergesslich von Corona geprägt. Aufgrund unserer vorteilhaften Insellage, hatte die neuseeländische Regierung denn auch beschlossen just diesen Vorteil auszunutzen und eine Zero (Null) Covid Politik zu verfolgen. Das bedeutete strenger Lockdown, sogleich Grenzen zu und einreisende Rückkehrer mussten sich in eine Zwangsquarantäne begeben. Das wiederum heißt, die Neuseeländer blieben und bleiben zum großen Teil unter sich, können sich aber im Land frei bewegen. Die Idee auf der Südinsel im Campervan Urlaub zu machen, war dann also recht verbreitet und wir waren nicht allein. Da aber internationale Besucher fehlten, musste man trotzdem keine Sorge haben, auf Campingplätzen keinen Platz zu bekommen. Im neuseeländischen Sommer, also im Dezember, ging es denn auch für uns (Holger, Ixi und mir) los in Richtung Süden. Leider klappte es erst im zweiten Anlauf, da schlechte Wetterverhältnisse unser Flugzeug beim ersten Mal zum Umkehren zwang. Um Zeit zu sparen, denn die Südinsel ist recht langgestreckt und nicht mit deutschen Autobahnen versorgt, flogen wir bis Christchurch. Dort übernahmen wir unseren Campervan mit drei Betten, Toilette und Minidusche. Obwohl wir auf günstige Preise wie im Oktober gehofft hatten, wurden die Mietpreise im Dezember aber wie üblich angezogen. Bis dato hatten wir keinerlei Erfahrungen was Freedom Camping anbelangt (also kostenloses Übernachten auf ausgewiesenen Stellplätzen). Also probierten wir es denn auch gleich aus. Heutzutage helfen einem diverse Applikationen auf dem Telefon diese Plätze zu finden und Bewertungen anderer Urlauber die eigenen Erwartungen entsprechend zu justieren. Das klappte prima. Nach ein paar Nächten stellten wir dann auch fest, dass das Auto über ein Solarpanel verfügte und wir ausreichend Strom für Kühlschrank und Handy-Ladegeräte hatten, sodass wir komplett darauf verzichteten auf Bezahl-Campingplätzen zu schlafen. Den Toaster ersetzte eine Bratpfanne auf dem Gaskocher und das war auch schon das Einzige was mir persönlich gefehlt hatte. Mit im Gepäck waren jede Menge Spielsachen (Würfel, 3D Tetris, Spielkarten, Grammatikspiel uvm.), sodass unsere Abende immer voll ausgeplant waren und keine Langeweile aufkam. Unser Tagesablauf bestand in der Regel aus Frühstück im oder vor dem Campervan, dann einige Kilometer machen, dann kleine Wanderungen, Sehenswürdigkeiten ansehen, oder Freunde besuchen, dann irgendwo lecker Essen gehen, dann wieder Fahren und Wandern und zum Schluss einen geeigneten Schlafplatz aufsuchen, dann dort essen und schließlich wurde gezockt. Unsere Reiseroute sah vor, für uns noch unbekanntes Territorium, zu erkunden. Von Christchurch ging es sofort weiter nach Süden, über Oamaru (Moeraki Boulders), Dunedin (steilste Straße der Welt, Larnach Castle) und Balclutha, in eine Region, die sich Catlins nennt. Dort hofften wir auf Pinguine und Robben. Letztere gab es dann auch zu Hauf. Es gab Leuchttürme und Höhlen und Buchten und Wasserfälle. Und so trug es sich zu, dass wir in Neuseeland auch wieder an die Niagara Fälle kamen, allerdings ist dieser Namensvetter in Wirklichkeit nur ein kleines Rinnsal im Vergleich mit den echten Fällen. Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war auch der Besuch des südlichsten Zipfels Neuseelands, ein Ort namens Bluff. Danach ging es nach Invercargill und dort wollten wir uns das Erbe von Burt Munro , einem Hobby Rennfahrer, ansehen. Dazu gab es sogar mal einen Spielfilm mit Anthony Hopkins. Von dort aus ging es weiter in Richtung Fjordland, aber für heute mache ich erst mal Schluss, sonst wird es zu viel Text. Bis auf bald und viel Spaß mit unseren Schnappschüssen. Bleibt gesund und fröhlich.
Eure HanneBergers

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