Sunday 4 August 2019

Unterwegs in Israel

Ihr Lieben,
so nun sind die beiden Weltenbummler fürs Erste wieder wohlbehalten zurückgekehrt. Während Holger dienstlich in Westeuropa (Österreich, Schweiz und Deutschland) unterwegs war und dort mit Temperaturen von 40°C konfrontiert wurde (die Erderwärmung lässt grüßen), hatte Ixi deutlich mehr Spaß mit der Hitze von Israel. Nach einem recht umfänglichen Antragsprozess, hatte sie den Zuschlag für ein vier wöchiges Wissenschafts-Sommercamp am Weizmann Institute in Israel erhalten. Das Tollste daran war, dass es komplett finanziert wurde (inklusive Flüge, Verpflegung und sämtlichen Unternehmungen.) Neben ihr waren noch 74 andere gleichgesinnte Jugendliche (17, 18 und 19 jährig) aus aller Welt in den selben Genuss gekommen. Da Ixi die Einzige Teilnehmerin aus Neuseeland war, musste sie die Reise zunächst allein antreten, doch schon in Hongkong gesellte sich die australische Abordnung zu ihr. Das Institut selbst ist in einem Ort Rehovot, nicht allzuweit von Tel Aviv gelegen und ist ziemlich groß. Um sich besser kennenzulernen wurden zu Beginn sogenannte Eisbrecher-Spiele gespielt und Vorträge über das jeweilige Herkunftsland gehalten, aber man verstand sich recht schnell sehr gut. Gesprochen wurde alles in Englisch. Die Teilnehmer wurden in kleine Gruppen eingeteilt und wissenschaftlichen Projekten zugeordnet. Die Projektarbeit sollte die ersten drei Wochen prägen unterbrochen von Ausflügen an den Wochenenden, während die letzte Woche für einen Ausflug in die Wüste vorgesehen war. Ixi arbeitete mit einem Jungen aus Holland an einem Projekt in der Hautkrebsforschung. Hierbei wurde untersucht inwieweit das Immunsystem mit der Anzahl der verschiedenen krebs mutierten Zellen zurechtkam. Das heißt bei nur einer Art von krebs mutierten Zellen hatte das Immunsystem noch eher eine Chance etwas dagegen zu unternehmen. Während wenn die Zahl stieg, sank die Wirksamkeit des Immunsystems. Diese Zellen wurden kleinen Mäusen injiziert (dies durften nur die Doktoranden) und deren schädliches Wachstum wurde beobachtet. Als Kontrollgruppe diente eine Art von weißen Mäusen, die überhaupt kein Immunsystem haben. Arme kleine Racker! Am ersten Wochenende ging es gleich nach Jerusalem in die Altstadt und die Klagemauer. Am zweiten Wochenende fuhr man nach Norden. Als ersten nach Ceasarea, einer antiken römischen Stadt von Herodes in den Jahren 25-13 vor Christus als jüdische Provinzhauptstadt erbaut, dann weiter zur Hafenstadt Haifa im Norden von Israel. Dort waren die Gärten von Bahai ein besonderer Höhepunkt. Die Bahei betreiben eine sehr tolerante und weltoffene Religion. Ganz im Norden an der Grenze zum Libanon besuchten sie die Grotten von Rosh Hanikra, auch ein Muss für jeden Israel Besucher. Übernachtet wurde dann in einem tollen Hotel in der Stadt Akko, die mit ihren ca. 50000 Einwohnen einen bunten Mix von Juden, Muslimen, Christen, Druze und Bahai darstellt. Bevor es zum Schluss in die Wüste ging, wurde auch noch Tel Aviv mit seinen Märkten und Sehenswürdikeiten erkundet. Der Wüstenausflug führte die Gruppe zu verschiedenen Kibbutz Gemeinschaften. Ein Kibbutz ist eine Art kollektive Kommune, ursprünglich fokussiert auf landwirtschaftliche Projekt, aber mittlerweile u.a. auch auf Energiegewinnungsprojekte wie Solar oder Algen. Dabei ging es in den südlichsten Zipfel von Israel, nach Eilat (wobei das natürlich ganz so schwer ist, wenn man sich die Ausdehnungen von Israel vor Augen hält). Die Höhepunkte hier waren ein Besuch der Beduinen, wo es ein zünftiges BBQ gab, der Besuch eines natürlichen Erosionskraters (des Machtesch Ramon), mehrere Wandertouren durch den Masada Nationalpark (eine jüdische Festung die auch von Herodes gebaut wurde und in der es zum Ende des ersten jüdisch-römischen Krieges zu einem Massenselbstmord von 960 Leuten kam), selbstverständlich ein Bad im toten Meer und als Krönung ein Kamelritt durch die Wüste. Alles in allem eine tolle Zeit, die allen Beteiligten nicht nur einen Zugewinn an wissenschaftlichem Wissen gebracht hat, sondern in der man auch sehr viel über andere Kulturen, Religionen, Traditionen und Geschichte gelernt hat (ich schließe mich da mit ein). Nun ist sie wieder zurück und bereitet sich aber schon auf ihre nächste Tour vor, die sie nächste Woche nach Bulgarien führen wird und wo der Amateurfunk im Mittelpunkt stehen wird. Auch davon wird es dann ganz sicher wieder eine Zusammenfassung hier geben. Bis dahin, bleibt weiter schön neugierig. Eure HanneBergers

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