Die Blog Statistik gibt eindeutig darüber Auskunft, dass das Thema Amateurfunk am interessantesten zu sein scheint. Aus diesem Grund wird dieser Beitrag und vermutlich auch noch der nächste ganz diesem Thema
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Haus mit Antennen |
gewidmet sein. Erst danach verspreche ich Euch wieder ein Update zum Baufortschritt an der Villa Kunterbunt zu geben. Juli ist auch Skifahrzeit. Mal sehen, was es da noch so zu berichten gibt. Aber nun Vorhang auf für dem Amateurfunk. Holger hat ganz fleißig Fakten über alle möglichen Conteste zusammengetragen, an dem mindestens ein Mitglied der HanneBerger Gang mit beteiligt war. Ungefähr
10.000 Kontakte, auch QSO's genannt, konnten bereits im ersten Quartal 2013 zu Buche gebracht werden. 90% davon wurden in Funkwettbewerben auch Contests genannt, getätigt. Dabei lag der Löwenanteil im ARRL (CW, SSB) und im WPX (SSB). Auf die HanneBergers verteilt sich das dann folgendermaßen: ZL2YL (Birgit): 1,2%, ZL2GQ (Sassi): 9,7% und ZL3IO (Holger) die restlichen 89,1%. Das zweite Quartal brachte weniger Aktivität, dafür aber einen neuen Mitspieler mit Ixi als auszubildender Funker und so gingen nochmal 5.000 QSO's ins Log.
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ZL3IO im ARRL CW: 16./17. Februar 2013 |
Fast alle Conteste wurden bereits von unserem neuen (zukünftigen) Standort ausgetragen. Logischerweise war der Funkraum der Erste (und lange Zeit auch Einzige), in dem Steckdosen funktionierten ... Es wurden auch gleich ein paar Tische platziert und bereits im Februar ging von dort die Post ab beim ARRL CW Teil. Antennen wurden im Stile von Fieldday Aktivitäten errichtet (also eher für den temporären Einsatz), aber der Standort riss sozusagen alles raus. So wurde der 6-Element Beam für 10m wieder reanimiert, da er nach einem Zusammenstoß mit einer Kuh vom Nachbarn etwas gelitten hatte und in etwa 7m Höhe aufgebaut. Der 40-15m Hexbeam fand sich selbst wieder auf einem 15m Kurbelmast montiert. Ein weiterer kleiner 20-10m Hexbeam wurde auf etwa 9m Höhe installiert und zeigt gewöhnlich in eine alternative Richtung als die anderen Antennen. Auf diese Weise können wir binnen Sekunden Antennenrichtungen ändern. Das kommt uns vor allen Dingen dann zupass, wenn Nordamerika und Asien gleichzeitig offen sind. Für die unteren Bänder wurde eine Viertel Lambda Vertical Antenne mit erhöhten Radials für 80m und ein Dipol für 160m (mit apex auf 15m) aufgebaut. Die Bedingungen für den CW Teil waren großartig und genauso war die Beteiligung. Selbstverständlich schaut Nordamerika hauptsächlich auf Europa und Asien, da im Vergleich zum Südpazifik deutlich höhere Verbindungsraten möglich sind. Hier spielt dann das DX Cluster eine große Rolle. Sobald man da auftaucht, also von anderen Funkamateuren auf dem Band gemeldet wird, gibt es fantastische Pile-ups. In diesem Contest funkte Holger erstmalig auf 160m. Es gelangen 19 US/Canada Bundesstaaten bzw. Provinzen. Darüber hinaus machte er noch einige Verbindungen mit Europa.
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ZL3IO im ARRL SSB: 2./3. März 2013 |
Nach dem erfolgreichen Verlauf im CW Teil, hatte man natürlich auch Großes im Auge für den SSB Teil im März. Da Sassi sehr engagiert in ihrer Musical Produktion war, konnte sie sich die Zeiten beim ARRL DX (SSB) nicht aussuchen und so traf sie auf eher magere Bedingungen und langsame Raten an erstem Contesttag, während die restliche Zeit deutlich mehr Spaß machte. Sassi wurde für 10m single band eingeplant, während Holger sich auf die low power Kategorie stürzen wollte. Da ja der Radioraum mit Ausnahme der mitgebrachten Tische noch recht leer war, mussten zusätzlich, nach kurzem Test, Decken über Leitern und Tischen drapiert werden, um das störende Echo zu minimieren. Die aufgebauten zwei Stationen bestanden für 10m aus FT1000MP (Dank an ZL2AL) mit Verstärker angeschlossen an den 6 Element 10m beam, sowie dem kleinen K3 für die low power Station. Die aufgebauten Antennen standen nur 7-8m voneinander entfernt, was sich sofort als zu eng für Parallelbetrieb heraus stellte. Der durch die andere Station hervorgerufene
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Antennen Umbau |
Störpegel lag bei S7 bis S9. Hier wären Bandpassfilter vortrefflich angebracht gewesen. Diese jedoch wurden leider zu Hause vergessen. Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, stellte man fest; es gab überhaupt keine Signale auf 10m! Selbst die NCDXF Bake in Kalifornien war nur Grasnarbe. Auch auf 15m war kaum etwas zu hören. Die erste Idee war, dass ein Antennenfehler vorliegen musste. Überraschenderweise war das SWR völlig einwandfrei. Ein Vergleich der Antennen auf 10m erbrachte keine Signale auf dem Hexbeam und auf dem 6 Element auch nur eine sehr leise KH6 Bake. Die arme Sassi begann dann pünktlich auf 28.500 CQ in ein totes Band zu rufen. Wenigstens hatte unser Stromversorger etwas davon, da wir nun den Raum ordentlich heizten. Nach 2 Stunden standen 16 QSO's auf 10m im Log. Man konnte keine weitere US Station CQ rufen hören, trotz ständiger paralleler Suche mit dem Zweitempfänger. Nach 2 Stunden wurde Sassi nach Hause geschickt mit der Auflage gegen 6:30 (morgens!!) wieder zu erscheinen und auf bessere Bedingungen zu hoffen. Jetzt begann Holger aüf 15m. US Stationen selber anzurufen brachte absolut nichts, da vermutlich alle ihre Antennen nur nach Asien gerichtet hatten und man mit 100W im Winkel von 90 Grad da keinerlei Chance hat, gehört zu werden. Nach anfänglichem Frust, rief Holger selbst CQ und machte 20 Verbindungen in der nächsten Stunde. Auf 20m konnte er ein paar Stationen einsammeln. Als ihm gesagt wurde, dass sein Signal für 100W recht passabel sei, fing er an selbst zu rufen. Aber los ging es erst richtig nach einem Schwatz mit Lee, ZL2AL und dem
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Sassi, ZL2GQ an der Station |
heilbringenden Eintrag im DX Cluster. Die Rate stieg dann von 12 QSO's pro Stunde auf 70 bis 120 an. So lief es weiter für die nächsten 250 QSO's auf 20m. Ungefähr 2 Stunden vor Sonnenuntergang wechselte er auf 40m bei gleichbleibender Rate. Für uns in Neuseeland ist es absolut vorteilhaft auch von 7,2-7,3 MHz senden zu dürfen. Das erlaubt uns im USA SSB Band zu bleiben ohne QRM aus Europa und Asien. 40m war der Hammer und so ging es für ein paar Stunden gut weiter. Auch auf dem kurzen Weg ist Nordamerika immer noch 11.000 bis 16.000 km entfernt. Daher sind Raten von 70-120 Verbindungen pro Stunde mit nur 100 W schon sehr gut. 80m war harte Arbeit und hauptsächlich Stationen von der Westküste, darunter auch jede Menge 'big guns' (also große) Stationen. Später fanden wir heraus, dass ein netter Funkfreund Holger auch auf 80m ins DX Cluster gemeldet hatte. Vielen Dank dafür! Auf 160m gelang leider kein QSO. Er
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Da gehts rein ins Shack |
hörte einige, aber keiner hörte sein schwaches Signal. Sonntag morgen pünktlich 6 Uhr 30 (Ortszeit) erschien dann Sassi wieder und startete erneut ihre Rufen ins Nichts. Sporadisch gelangen ein paar QSO's, aber man kam nicht höher mit der Rate als 1 QSO pro 15 Minuten. Einige Spanier riefen sie an via long path (langer Weg) und sie loggte diese als normale QSO's. Einer von ihnen spottete Sassi im DX Cluster und die Show war ON. Sofort waren auch Nordamerikaner da und die Pile-ups begannen. Allerdings kam es nur zu wellenartigen Aktivitäten und jede neue DX Cluster Meldung verursachte eine neue Woge. Das könnte heißen, dass heutzutage nur ins Cluster geschaut wird und nicht mehr wie früher über die Bänder gedreht wird, oder aber keiner hört in Richtung Südpazifik. Nach der mühsamen Ruferei waren nur ganze 254 Verbindungen mit 43 Bundesstaaten/Provinzen im Log. Sie konnte einem schon leid tun, da sie normalerweise sehr gut mit großen Pile-ups umgehen kann. 24
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Die Low Power Station |
Stunden dauerte der Contest nun bereits an und Holger hatte gerade 550 QSO's zu verzeichnen. Nachdem Sassi weg war, ging Holger auf 10m. Aber auch für ihn sprangen nicht mehr als 60 Verbindungen in den nächsten 1,5 Stunden. Auf 15m gingen weitere 40 Verbindungen, aber nur selbst rufend. US Stationen mit S9 Signalen riefen CQ, aber konnten Holger nicht hören. Auf 20m ging es auch nicht mehr so gut wie am Vortag, nur weitere 30-40 QSO's kamen zustande. N2II aus New York hörte eine Weile beim ihm zu und beschied Holger ein gutes Signal auf einer guten (keine Störungen) Frequenz. Er zumindest konnte nicht verstehen, war niemand zurück kam. Gegen 17 Uhr Ortszeit wechselte Holger wieder auf 40m und rief CQ. Das lief wiederum blendend und ein konstanter QSO Fluss kam zustande bis ca. 2 Uhr morgens Ortszeit (1 Uhr pm Sonntag UTC). Dazwischen versuchte er sich auch wieder auf 80 und 160m, aber keine weitere neue Conteststation kam in dieser Nacht dazu. Es gab doch noch ein 160m QSO nur eben nicht im Contest. Da zwischendurch immer noch etwas Zeit war, wurden auch die WARC Bänder geprüft und Holger funkte mit TX5K (Clipperton Island...seh rsehr selten!!!) auf 7 Bändern und eben auch auf 160. Am Montag morgen waren die Bänder voll mit lauten
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Sonnenaufgang |
Signalen. Im Gegensatz zu anderen ZL Stationen wie ZM1A gelang ihm jedoch kein 15m Pile-up, was nicht unbedingt Freude auslöste. Nur weitere 40 QSO's kamen hier ins Log. Die Hoffnung galt nun 10m. Das Band war offen und er konnte viele Stationen aus Europa hören. Es war klar, dass da auch Massen aus Südamerika sein mussten und so entschied er sich auf 28357 zu gehen und CQ zu rufen. Nach 15 Minuten ging das Pile-up los und die Rate stieg auf 150 bis 250 die Stunde. Es ebbte nur in der letzten Stunde des Wettbewerbes etwas ab. Einige Pausen im Contest wurden eingelegt, um Arbeiten am Haus zu erledigen. Somit war die reine Aktivitätszeit 28 Stunden. So meine Lieben, so hört sich ein Contest Bericht an. In beiden Contesten wurden die bestehenden Neuseeland Rekorde verbessert. Wie gesagt, nächstes Mal geht es weiter. Bis dahin seid gespannt und lieb gegrüßt. Eure HanneBergers
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