Winter in der Hawke's Bay

Nun ist es da, das grimmige unbarmherzige Väterchen Frost, aber keine Angst nur ganz kurz. Für ein paar Tage war es tatsächlich denn auch frühmorgens etwas frostig und man sprach hierzulande schon von Rekordwinter und Kälteeinbruch. Nun in der Tat war man in Christchurch doch etwas überrascht, als dann das weiße Etwas auch noch liegen blieb. Das ist tatsächlich eher selten. Aber bei uns hielt das Ganze nicht lange an und die zahlreichen Blüten und das üppige Grün lassen sich nur wenig davon stören. Nur was wirklich empfindlich ist und nicht alle Blätter zum Hause zuwenden kann, das muss dann dem Frost doch Tribut zollen und einige der Blätter wurden braun. Die Familie fühlte sich davon aber eher angestachelt und packte sogleich die Sachen. Die nächsten Berge sind nicht weit entfernt (3-4 Stunden Autofahrt) und dort lässt es sich auch trefflich Skilaufen. Ja, ja, man darf natürlich nicht mit österreichischen Maßstäben herangehen und die Tatsache, dass Ferien waren, machten die Schlangen an den wenigen Liften nicht wirklich kürzer. Aber die Details lasse ich mir dann gleich berichten, wenn die Ruhe im Haus dann wieder vertrieben wird. Ich konnte nicht mit, da ich meine Urlaubstagepflanze nicht gut gegossen hatte und sie immer noch keine zusätzlichen Triebe bekommen hatte. Vorletzte Woche hatte ich Euch ja berichtet, dass wir wieder zum Matariki Fest eingeladen waren. Es war auch wieder schön die anderen zu treffen und sich die letzten Neuigkeiten berichten zu lassen. Für das leibliche Wohl war wieder mal reichlich gesorgt und so übertraf der nächste Gang immer noch den vorherigen. Letzten Freitag feierte ein Kollege seinen 60igsten Geburtstag und im Vorfeld lud er die Freitags-Biertrinkerrunde dazu ein mit ihm zu vorzufeiern. Gut, das klingt jetzt nicht weiter mitreißend, aber der Partyort barg das Spannungsmoment. Es wurde nämlich im Hawke's Bay Club (vornehmlich für Gentleman) in Napier zelebriert und ich war ganz neugierig und auch ein wenig aufgeregt, wie so etwas wohl von innen aussehen mag. Von außen ist es bereits atemberaubend, ein tolles altes viktorianisches Gebäude und wenn man hineinkommt, sieht man überall Holztäfelungen, alte Gemälde, riesige Kamine und noch größere Snookertische. Die Bar war auch eine Augenweide, nicht nur vom Inhalt her. Wir Neulinge hatten die Gelegenheit bei einem kleinen Rundgang alles zu erkunden und bekamen somit auch etwas Hintergrundwissen. Mir wurde aber versichert, dass man nicht ganz so streng ist bzgl. eines Aufenthaltsverbotes für Frauen. Nur wenige Räume sind heilig, dort sollte man nicht rein. Es war schon beeindruckend. Sicher ist die Größe des Etablissements im Vergleich zu anderen dieser Art auch eher bescheiden, aber Napier ist nun mal auch nicht so riesig. Ein paar Fotos sind auch auf der Webseite zu finden (man beachte auch die Auswahl der Partnerklubs). http://www.hawkesbayclub.co.nz/index.html Nun ist die Lawine über mich hereingebrochen und ich füge auch gleich noch ein paar Winterbilder dem Posting mit hinzu. Insgesamt haben sie viel Spaß gehabt und das Wetter war an 2 von 3 Tagen auch toll. Das Preisgefüge ist interessant. Während die Ausleihe ($32 Erwachsener, $16 Kind) für meinen Geschmack recht preiswert ist, muss man für den Tages-Skipass ($95 Erwachsener) aber schon fast eine Hypothek aufs Anwesen aufnehmen. Auch der Skibus hatte es in sich, aber skilaufen kostet nun mal Geld. Holgers Chef war mit seiner Familie auch unterwegs und so hatte man auch Gesprächspartner.
So, liebe Leser, winterliche Grüße in den deutschen Sommer. Bleibt uns weiter gewogen. In alter Frische Eure HanneBergers